Ernährung und Krebsdiäten
Prof. Dr. med. Harald Meden


Prävention
Die Zusammenhänge zwischen speziellen Aspekten der Ernährung und einem erhöhten Risiko für die Entstehung von Krebserkrankungen sind seit langem gesichert und werden ständig aktualisiert. Die Vermittlung der Zusammenhänge zwischen Risikofaktoren in der Ernährung und der Entstehung bestimmter Krebsformen ist eine zentrale Aufgabe in der Vermeidung von Krebserkrankungen. Wissenschaftlich belegt ist unter anderem, dass zur Krebsprävention eine pflanzenproduktreiche Ernährung und regelmäßige körperliche Aktivität beitragen. Neu hat die Weltgesundheitsorganistion WHO Wurst und Schinken als krebserregend für Darmkrebs eingestuft.
Patienten mit Krebserkrankung
Viele onkologische Patienten wünschen eine Beratung zur Ernährung. Die Motivationen hierzu ist unterschiedlich: Eine Motivation ist die Frage, ob eine neu aufgetretene Krebserkrankung durch eine falsche Ernährung entstanden sei. Eine weitere Motivation besteht darin, die Belastungen infolge Operation, Chemotherapie und Strahlentherapie durch eine optimale Ernährung besser zu tolerieren. Des Weiteren sucht ein Teil der onkologischen Patienten, aus Angst vor schulmedizinischen Behandlungen und ihren Nebenwirkungen, eine Alternative zu schulmedizinischen Behandlungen, wobei dabei fast immer auch die Frage nach speziellen Krebsdiäten gestellt wird.
Die Ablehnung wirksamer Krebsherapien zu Gunsten von pseudomedizinischen Methoden ohne Wirksamkeitsnachweis kann neben finanzieller Ausbeutung unter Umständen zum Tod führen. Vielfach durchschauen die Hilfesuchenden nicht, dass manche Protagonisten der Alternativmedizin unseriös sind.
Krebsdiäten
Nach heutiger Kenntnis gibt es für keine der propagierten Krebsdiäten eine zuverlässig belegte Wirkung zugunsten der Patienten. Die in den letzten Jahren zunehmende Werbung für kommerzielle Anti-Krebs-Ernährungsprodukte verwendet plausibel klingende wissenschaftlich erscheinende Argumente. Zumeist fehlt diesen Empfehlungen jedoch eine überzeugende wissenschaftlich abgesicherte Rationale.
Bei aktiver Tumorerkrankung sollte die aktuelle Ernährungssituation analysiert werden.
40 – 80 % aller onkologischen Patienten sind fehlernährt.
Bei erkennbaren Defiziten in der Ernährung sollte frühzeitig beraten und behandelt werden. Eine Optimierung der Ernährungssituation kann dazu beitragen, dass onkologische Therapien, wie Chemometherapien, optimal zum Einsatz kommen können. Zudem lässt sich auf diese Weise ein Beitrag zur Lebensqualität erzielen.
Literatur:
- Aßmann, S.: Ernährung und Chemotherapie. Frauenarzt, 2020 61;812
- Lindemann K et al.: Enhanced Recovery After Surgery for Advanced Ovarian Cancer: A Systematic Review of Interventions Trialed. Int J Gynecol Cancer. 2017 Jul;27(6):1274-1282
- Rosato V et al.: Processed meat and selected hormone-related cancers. Nutrition. 2018 May;49:17-23.
Der Autor
Prof. Dr. med. Harald Meden
Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, FMH
Praxis am Bahnhof
Dorfstraße 43
CH-8630 Rüti ZH
und
Swiss Institute for New Concepts and Treatments (SINCT)
E-Mail: hmeden@sinct.ch
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